Zeltlager am Jadebusen

Am Samstag, den 12. Juli 2003 starteten zwölf Jugendliche und fünf Betreuer ins diesjährige Zeltlager. Die befreundete Jugendfeuerwehr Burhave hatte aus Anlass ihres 10-jährigen Bestehens eingeladen. Nach rund vier Stunden Fahrt ohne jeglichen Stau (obwohl es sich um das erste Ferienwochenende in Niedersachsen handelte!!!) trafen wir an der Nordsee ein.

Der anschließende Zeltaufbau direkt am Nordseestrand ging ohne Probleme in kurzer Zeit vonstatten, so dass das Lagerleben  nach der Begrüßung durch den Burhaver Jugendfeuerwehrwart schnell beginnen konnte.

Zur Entspannung von der Anreise suchten wir am späten Nachmittag noch das Burhaver Hallenbad auf, da sich das Nordseewasser zu dem Zeitpunkt zurückgezogen hatte. Vermutungen dieses könnte daran liegen, dass wir jetzt dort waren, bestätigten sich nicht, denn sechs Stunden später reichte es in voller Größe wieder bis zum Strand.

Am Sonntagvormittag machten sich alle Lagerteilnehmer – die gastgebende Jugendfeuerwehr nahm natürlich auch an ihrem Zeltlager teil – mit den Bussen auf nach Blexen. Von hier fuhren wir mit einer Fähre über die Weser nach Bremerhaven. Dort angekommen gingen wir uns zu Fuß zum Alten Hafen, um hier ein U-Boot zu besichtigen. Fasziniert waren so ziemlich alle von der Enge, die in einem U-Boot herrscht. Anschließend absolvierten wir einen „Gewaltmarsch“ zum Fischereihafen. Da der Bus für die Hafenrundfahrt nicht warten konnte waren die Kids von der Rennerei so erschöpft, dass sie während der Fahrt teilweise einschliefen!!! Die wachen Kameraden / -innen konnten sich dann aber als Lohn für die Leistung viele Interessante Dinge erklären lassen. So wissen wir jetzt zum Beispiel, dass ein Frachter im Containerhafen pro Tag 50.000,-EUR Liegekosten zahlen muss und auf den Weltmeeren geschätzte 10.000 verloren gegangene Überseecontainer schwimmen bzw. versunken sind. Außerdem warten im Hafen ca. 100.000 Autos auf ihre Verschiffung.

Am Montag wanderten wir vom Campingplatz aus nach Fedderwardersiel, einem Nachbarort von Burhave. Mancher kam dabei schon mal ins grübeln, ob wir in einem Zeltlager sind oder eine einwöchige Leistungsübung absolvieren bei der vielen Lauferei! In Fedderwardersiel wurde im Rahmen eines Museumsbesuchs ausführlich das Phänomen von Ebbe und Flut erklärt. Dieses war dann natürlich für die Unwissenden unter uns auch die Aufklärung, warum das Nordseewasser bei unserer Ankunft nicht da war. Am Nachmittag konnte dann aber in der Nordsee gebadet werden. Abends besuchten uns die aktiven Kameraden der FF Burhave, wobei dann jeder Gelegenheit hatte, deren fast nagelneues Tanklöschfahrzeug TLF 8/18 zu besichtigen.

Am Dienstag fand eine Schifffahrt über den Jadebusen nach Wilhelmshaven statt. Dabei wurde auch ein Abstecher in den Marinehafen von Wilhelmshaven gemacht. Beim anschließenden Landgang konnten die Kids nach Lust und Laune in das Marinemuseum gehen oder bummeln. Anschließend wurde gemeinsam ein Seeaquarium besucht, bevor am späten Nachmittag die Heimreise Richtung Burhave angetreten wurde.

Mittwochvormittag wurde eine als Museum hergerichtete Mühle besichtigt. Bei einer ausführlichen Führung erfuhren wir viel über den langwierigen und schweren Aufbau der Mühle, deren Funktion und Abmaße. Nachmittags konnten die Jugendlichen Minigolf spielen, in der Nordsee baden oder faulenzen.

Ein „Schäferstündchen“ hielten wir am Donnerstagvormittag ab: Beim Besuch einer Deichschäferei wurde uns die wichtige Arbeit erklärt, die die Schafe auf den Deichen zu verrichten haben. Außerdem erfuhren wir Wissenswertes über den Deichbau. Anschließend fuhren wir weiter nach Tossens, einem weiteren Urlaubsort am Jadebusen. Hier fand zu dieser Zeit das 2. Deutsche „Sand Art Festival“ statt: Künstler aus aller Welt gestalteten aus ca. drei bis vier Meter hohen Sandbergen wahre Kunstwerke. Diese werden durch besprühen mit Wasser und Austrocknen durch die Sonne für mehrere Wochen haltbar gemacht.

Nachmittag suchten wir eine „Wasserkaskade“ auf. Hier erfuhren wir, wie früher Trinkwasser hergestellt wurde. Auch der Aufbau der Wasserleitungen unter der Erde einschließlich aller dazugehörigen Wartungsarbeiten wurde ausführlich durch Wort, Bild und Sachgegenstände erklärt. Auf dem Rückweg zum Zeltlager legten wir noch einen kurzen Stopp beim letzten Norddeutschen „schwimmenden Moor“ ein, das ständig auf einer Wasserunterlage schwimmt.

Freitag wurde nochmals entspannt. Dazu fuhren wir vormittags in das „Störtebecker-Bad“ nach Nordenham. Nachmittags stand ein Besuch der Spielscheune in Burhave auf dem Programm. Hier sind in einer großen Halle vom Trampolin über eine Riesenrutsche bis hin zur Möglichkeit Inline Skater zu laufen zahlreiche Spielmöglichkeiten für Kids jeden Alters untergebracht. Ein Turnier mit unserem selbstgebauten Vier-gewinnt-Spiel, sowie viel Spaß rundeten die Woche ab. Viel zu schnell verging die Zeit. Dazu trug sicher auch bei, dass wir fast ausschließlich eitel Sonnenschein hatten. So wurden am Samstag nach dem Frühstück in aller Ruhe die Zelte abgebaut. Nach einem anschließenden Imbiss wurde sich von den Gastgebern verabschiedet und die Heimreise angetreten.

Wohlbehalten kamen wir – verzögert durch eine Reifenpanne am gemieteten Anhänger – gegen 20:00 Uhr wieder in Hondelage an.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass es auch diesmal wieder eine durchaus gelungene Woche war!!!